Das EFX – Interview von 1998

Die beiden Rapper von Das EFX, Dre und Scoob, waren zu Ihrem Konzert in der Markthalle zu Hamburg mit uns zu einem Interview bereit… Das Ergebnis könnt Ihr hier nachlesen… Viel Spass:

Ich würde zuerst gerne erfahren, wie es zu dem Namen DAS EFX kam. Und wieso heißt Euer neues Album Generation EFX?
Scoob: Diggity DAS EFX. Das D steht für Dre, meinen Partner hier. Das A ist für And. Das S ist für mich, Scoob. Als wir uns entschlossen eine Gruppe zu werden, wußten wir, daß wir bei Studioaufnahmen verschiedene Effekte z.B. für unsere Stimmen benutzen würden. Die Effekte, die wir auf unseren Aufnahmen verwendeten, wollten wir auch visuell in unseren Videos umsetzen. Im Grunde genommen ist Generation EFX ein Album für jeden. Wir wollten uns nicht auf ein Rap-Publikum oder ein R&B-Publikum beschränken oder festlegen. Wir wollten beides kombinieren. Ein junger Hörer mag vielleicht nur drei Song von dem Album, ein älterer vielleicht vier. Ein Hörer aus Deutschland mag vielleicht fünf und einer aus New York sieben. So haben wir versucht ein Album für die gesamte Generation zu machen, nicht für eine bestimmte Gruppe.

 

Wie kam es zu Eurem Diggity-Reimstil? Wer hat Euch dazu inspiriert?
Scoob: Das ist Top Secret.

 

Wirklich?
Scoob: Yeah!

 

Ich habe gelesen, daß Ihr Busta Rhymes zu seinem Stil inspiert habt. Was haltet ihr von Eurem Einfluß auf jüngere Künstler.
Scoob: Es ist einfach What-goes-around-comes-around. Wir sind mit der Musik von Sugarhill Gang und EPMD aufgewachsen. Das hat uns in der ein oder anderen Weise beeinflußt. Jüngere Gruppen hören DAS EFX, so kommt das. Es ist cool, kein Problem.
Dre: Es ist wie bei einer Staffel. Wir geben einfach den Stab weiter.

 

Was habt Ihr in den letzten drei Jahren gemacht? Gab‘ es andere Projekte, oder wieso hat es so lange bis zum neuen Album gedauert?
Scoob: Das letzte Album kam etwa zum Jahreswechsel 1995/96 oder 1996/97 raus. Als Hold It Down rauskam, haben wir lange getourt. Anfang 1997 waren wir damit beschäftigt EPMD bei der Fertigstellung ihres Albums zu helfen. Wir hatten kaum Zeit für einen Urlaub und dann kam schon das neue Album. Wir machen das ganze Jahr Musik, so daß uns das mit den drei Jahren gar nicht auffiel. Man kann eigentlich sagen, daß es jede Weihnachten ein neues Album von DAS EFX gibt.

 

Es sieht heutzutage so aus, als brauche man nur ein bekanntes Sample, eine weibliche Stimme und ein teures Video, um in die Charts zu kommen. Was haltet Ihr von dieser Entwicklung im Hip Hop?
Scoob: Ich denke, es öffnet die Türen für verschiedene neue Arten von Künstlern. Du hast da einen kommerziellen Künstler mit seinem multimillionen-Dollar Video, mit den Girls im Hintergrund usw. Aber Du hast auch die Künstler, die ihre Videos auf der Straße machen. Hip Hop wächst einfach und jeder macht sein eigenes Ding. Ich glaube, da ist für alle genug Platz. Es ist also eine gute Entwicklung?
Dre: Kein Zweifel. Du hast immer die kommerziellen Künstler, die die Tür aufstoßen. Sie erreichen ein neues Publikum, neue Hörer für Hip Hop. Dann kommst du und wenn du Glück hast hören diese Leute auch deine Musik. Auf der anderen Seite gibt es Leute, die sich nicht für den kommerziellen Erfolg interessieren. Die machen es, weil sie es wollen und Hip Hop lieben. Du hast immer verschieden Arten von Künstlern und ich denke wirklich, daß das gut ist.

 

Gibt es einen Unterschied zwischen Konzerten in Europa und in den USA? Wie gefällt es Euch hier?
Dre: Europa ist wirklich dope, abgesehen vom Essen. Die Fans hier wiseen die Künstler eher zu würdigen. Wenn wir weggehen, wissen die deutschen Fans immer wann sie uns wiedersehen. In New York läuft vielleicht Busta Rhymes die Straße runter, oder DAS EFX. Es wird ziemlich normal die Leute zu sehen, von neuen Konzerten zu hören. Wenn wir hier rüber kommen ist es fast ein kleiner Kulturschock. Sehr cool.

 

Ist es wahr, daß New Yorker Konzerte teilweise ziemlich gefährlich sind? Ich habe von Schießereien gelesen.
Scoob: Es ist genauso wie überall. Wenn ihr hier ein Oasis-, oder Prodigy-Konzert habt und alle tanzen, dann rempeln sich zwei Typen an uns es kommt zum Kampf. Die Medien blähen das auf. Keiner sagt: „Wow, ich geh‘ heute Abend zu der Show und kill jemanden.“ Ich möchte nicht, daß die Leute Angst haben nach New York zu kommen. Du lebst überall auf dein eigenes Risiko.

 

Bei der letzten Show sahen wir euch zusammen mit DJ Dice. Wie wichtig sind heute DJs ? Die meisten Gruppen scheinen ja ohne auszukommen.
Scoob: Für uns ist es sehr wichtig. Das erfüllt die Show mit Leben. Als wir mit Hip Hop anfingen, war Djing ein wichtiger Teil. Wir wuchsen mit DJ-Wettbewerben auf, so machten wir es auch zu einem Teil unserer Show. Das Publikum liebt es. Sie mögen diese kleinen Tricks. Wenn wir eine Show machen, soll es eine Party werden. Der DJ ist auf einer Party die nunmal wichtigste Person.

 

Wie wichtig waren EPMD für Eure Karriere?
Scoob: Sehr wichtig. Sie haben uns entdeckt. Wir beobachten sie, wie sie auftreten. Sie geben uns geschäftlich Tips. Als wir anfingen war es fast wie eine Karte, der wir folgen konnten.

 

Wie sehen Eure Pläne für die Zukunft aus? Ich hörte von einer möglichen Zusammenarbeit mit Oasis, ist das wahr?
Scoob: Oasis, Portishead, Prodigy…

 

Habt Ihr schon Kontakte geknüpft?
Scoob: Bis jetzt nicht. Aber vielleicht auf diesem Weg!

 

Das nächste Album wird also ein Crossover-Album?
Scoob: Kein Crossover-, sondern ein Sewer-Album.

 

Das Interview wurde von Flummi für Wildstylz of Rap geführt.